Internes Kontrollsystem oder SREP – Resilienz im Fokus

Risikoartenspezifische und -übergreifende Stresstests sind inzwischen ein fester Bestandteil im Repertoire der Risikomanagementorganisation und entsprechend den Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) im internen Kontrollsystem (IKS) verortet. Die Aufsicht führt ihrerseits von ihr orchestrierte Stresstests zur Überprüfung der Krisenfestigkeit des Bankensystems unter Annahme vorgegebener Szenarien durch. Reaktionszeiten, Datenanforderungen, Planung und Durchführung von bankinternen und aufsichtlichen Stresstests sind für Finanzinstitute eine Herausforderung, bei der unsere PPI-Experten Sie gern unterstützen.

Stresstests zur Erkennung von Sollbruchstellen und Risikokonzentrationen

Neben dem obligatorischen Zählen, Wiegen und Messen der bankgeschäftlichen oder prudenziellen Risiken dienen Stresstests dazu, Sollbruchstellen in der Risikotragfähigkeit über das normale Konfidenzniveau hinaus aufzuspüren. Dies kann regelmäßig oder anlassbezogen geschehen. Durch das methodische, szenariobasierte Auslenken bestimmter Risikofaktoren werden Konzentrationen und Diversifikationseffekte auf den Prüfstand gestellt. Die aus den Stresstests gewonnenen Erkenntnisse fließen einerseits in die turnusmäßige und fortlaufende Risikoinventur ein. Damit haben sie eine signifikante Bedeutung bei der Adjustierung des Limitsystems, bei der Kapital- bzw. Liquiditätsplanung sowie für die Evidenz der Risikostrategie. Andererseits können sie auch zur präventiven Schwellwertanalyse im Hinblick auf die obligatorische Sanierungs- und Abwicklungsplanung herangezogen werden.

Bankinterne Stresstests sind im Internal Capital beziehungsweise Liquidity Adequacy Assessment Process (ICAAP/ILAAP) verankert und im Design nach Art und Umfang institutsindividuell auszugestalten. Sowohl die Auswahl der Szenarien als auch die Bemessung von Schweregraden ist je nach Komplexität und Geschäftsmodell von Institut zu Institut verschieden. Die Wirksamkeit für das Risikomanagement und die angemessene Implementierung von Stresstests im IKS der Bank beurteilt die Aufsicht im Rahmen des Supervisory Review and Evaluation Process (SREP), was zu entsprechenden Kapitalzuschlägen auf Basis der Risikoprofilnote führen kann.

Aufsichtliche Prüfung

Im SREP dienen Stresstests zur Bestimmung der aufsichtlichen Eigenmittelempfehlung, der Eigenmittelzielkennziffer. Dabei werden die Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells, die Ertragskraft und die Kapitaladäquanz betrachtet. Weiterhin wird die Wirkung angenommener Krisenszenarien auf potenzielle Engpassfaktoren wie etwa Risikokapital simuliert. Kommt die Aufsicht im Ergebnis ihrer Stressresilienzanalyse zu dem Befund, dass das Institut unter adversen wirtschaftlichen Bedingungen bestimmte Kapital- und Ertragsschwellwerte unterschreitet, so wird es unter Abschätzung der Kapitalausstattung aufgefordert, zusätzliche Kapitalpuffer vorzuhalten.

Wertvoller Erkenntnisgewinn

Für die Banken bieten Stresstests eine große Chance, die eigenen Grenzen auszuloten. Zudem ist es hilfreich, die Engpässe und Freiheitsgrade zu kennen und diese bei der Weiterentwicklung der Geschäftsfeld- und Risikosteuerungsprozesse zu berücksichtigen. Das Risikomanagement kann Risiko-, Ertrags- und Eigenmittelkennzahlen unter den jeweiligen institutsindividuellen Besonderheiten interpretieren und plausibilisieren.

Stresstests mit PPI

Unsere Experten verfügen über umfangreiche methodische und praktische Expertise in der Planung, Durchführung und Auswertung von Stresstests. Wir unterstützen Ihr Institut gern bei der 

  • fachlichen und datentechnischen Analyse im Rahmen von Stresstestkonzeption und -design
  • Verfolgung und proportionalen Einpassung relevanter regulatorischer Vorgaben von European Banking Authority (EBA), EZB und Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
  • Implementierung und Weiterentwicklung von Stresstestverfahren im Risikomanagementprozess und IKS
  • Customizing oder Bereitstellung von Analysetools zur Ergebnissimulation und zum Benchmarking bei Less Significant Institutions (LSI)
  • Überprüfung relevanter Wert- und Risikotreiber auf Vollständigkeit und Konsistenz mit Risikoinventur, strategie und -tragfähigkeit
  • Beurteilung Ihrer regulatorischen Kennzahlen auf institutsspezifische Freiheitsgrade und Engpassfaktoren
  • Ableitung potenzieller Steuerungsimpulse aus dem Risikoreporting für die Risiko- und Geschäftsfeldsteuerung
  • Vorbereitung des aufsichtlichen Dialogs (Stichwort Fit & Propper und Audit Readiness)
  • Gewährleistung der Data Governance und Weiterentwicklung von IT-technischen Lösungen

Können wir Sie unterstützen?

 Mario Sladek PPI AG

Mario H. Sladek

Manager

Kontakt
 Judith Jaisle

Judith Jaisle

Senior Manager

Kontakt

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